Tarot, Sophia und die Weisheit

ich liebe die mich lieben....und die mich suchen finden mich.... Sprüche 8, 16

In diesen Versen aus Lutherbibel, Sprüche 8, spricht die Weisheit personifiziert und beschreibt ihre Existenz vor der Schöpfung der Welt und ihre Bedeutung:

 

22 Der HERR hat mich besessen im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her.

23 Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.

24 Als die Tiefen noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen.

25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren,

26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens.

27 Als er den Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über der Fläche der Tiefe,

28 als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe,

29 als er dem Meer seine Grenze setzte, dass das Wasser nicht über seine Befehl hinausging, als er die Grundfesten der Erde legte,

30 da war ich als sein AMON (Liebling , Gespielin, Geliebte) bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit....

 

 

Die Hermetik wirkt seit der Zeit des Hermes Trismegistos, dem großen Inspirator der alten ägyptischen Kulturepoche....Die auf ihn zurückgehende Tabula Smaragdina und die Tarotkarten, die der Geistesforscher Rudolf Steiner (1861 – 1925) als das verlorene Buch des Hermes-Thot bezeichnet, waren und sind Impulse für die Geistesschulung des Menschen. Der russische Esoteriker Valentin Tomberg (1900 – 1973) eröffnet in seinen Meditationen über die Großen Arcana des Tarot einen Weg, der erfahrbar macht, wie die Hermetik zu einem tieferen Erleben und Begreifen des Christentums anregt...

 

 

In dieser Meditation von Rudolf Steiner wird die Göttliche Mutter als ein lebendiges, fühlendes Wesen verstanden, das der geistige Ursprung aller Dinge ist. Hier spricht sie in ihren eigenen Worten zur Menschheit:

 

Nah’st du mir mit wahrer Wissenssehnsucht,
So will ich bei dir sein.
Ich bin der Keim und der Quell deiner sichtbaren Welt,
Ich bin die Summe des Lichtes, in dem du seelisch lebest,
Ich bin des Raumes Beherrscherin,
Ich bin der Zeitenzyklen Erzeugerin,
Mir gehorchen Feuer, Luft, Licht, Wasser und Erde.
Empfinde mich als alles Stoffes unstofflichen Ursprung
Und weil ich auf Erden ohne Gemahl bin, so
Nenne mich „Maja“

 

(GA 265, S. 227)

 

In dieser letzten Zeile haben wir den Bezug zu der Tatsache, dass wir, so lange wir die Erde nicht als lebendiges Wesen sehen, in Maya, Illusion leben und dass wir durchs Erwachen zur Erde als einem lebendigen Wesen wahre Gefährten der Göttlichen Mutter werden. Diese Meditation weist auf die Mutter als der Herrscherin des Raumes, Schöpferin der Zeitenkreise hin: es bestätigt, dass wir von der Mutter im Ozean des Lichtes erhalten werden und dass alle Elemente der Natur – Feuer, Luft, Wasser und Erde – ihr gehorchen. Diese Meditation kann uns zum Erwachen für die Weite und Majestät der Göttlichen Mutter führen. Ich empfehle, diese Worte täglich zu meditieren und sie zu einer Quelle der Inspiration unseres täglichen Lebens werden zu lassen.

 

Bei der Generalversammlung der neugegründeten Anthroposophischen Gesellschaft in Berlin am 3. Februar 1913 hielt Rudolf Steiner einen Vortrag mit dem Titel „Das Wesen der Anthroposophie“, in dem er beschrieb, wie sich die Sophia, die göttliche Weisheit, mit der Menschheit vereinigt habe und wie sie sich im Laufe der Menschheitsentwicklung wieder lösen müsse, um objektiv vor ihr als Anthroposophie zu erscheinen. „Denn das ist das Wesen der Anthroposophie, dass ihr eigenes Wesen in dem besteht, was des Menschen Wesen ist.

 

 

 Das Buch der Weisheit, auch bekannt als Weisheit Salomos, ist ein Buch aus dem Alten Testament der Bibel, das in den kanonischen Schriften der katholischen, orthodoxen und einiger protestantischer Traditionen enthalten ist. Das Buch der Weisheit enthält eine ausführliche Betrachtung der Weisheit/Sophia und ihrer Vorzüge:

 

Sprüche 8:22-30 Lutherbibel in einer anderen Übersetzung:

 

22 Der HERR hat mich gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her.

23 Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.

24 Als die Tiefen noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen.

25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren,

26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens.

27 Als er den Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über der Fläche der Tiefe,

28 als er droben die Wolken machte stark und fest, als er die Quellen der Tiefe ordnete,

29 als er dem Meer seine Grenze setzte, dass das Wasser nicht über seine Befehl hinausging, als er die Grundfesten der Erde legte

30 Ich war schon da, da er die Erde gemacht hat, und als er den Himmel gründete, war ich dabei.....

 

 

Hier ist ein Auszug aus Weisheit 7 aus der Lutherbibel:

 

Weisheit 7:22-30

 

22 Denn in ihr ist ein Geist, verständig, heilig, einzig, vielfältig, fein, scharf, unbefleckt, hell, klar, unverletzlich und lieblich.

 

23 Sie kann alles; sie bleibt ewiglich und ist alles durchdringend.

 

24 Ein Hauch des göttlichen Geistes, ein reiner Strahl der Herrlichkeit des Allmächtigen und ein Spiegel ohne Flecken seiner ewigen Macht und ein Bild seiner Gütigkeit.

 

25 Und ob sie eins ist, vermag sie doch alles, und wenn sie bleibt, erneuert sie alles.

 

26 Denn sie geht in die Seelen der Frommen ein und macht sie zu Freunden Gottes und Propheten.

 

27 Denn Gott liebt nichts als den, der mit Weisheit umgeht.

 

28 Denn sie ist schöner als die Sonne und übertrifft alle Gestirne; im Vergleich zu Licht wird sie noch überstrahlt.

 

29 Denn der Tag unterliegt der Nacht, die Nacht hält sich an den Tag; aber über die Weisheit vermag das Böse nicht zu siegen.

 

30 Sie breitet sich stark aus von einem Ende bis zum andern und ordnet alles in lieblichem Zusammenhang

 

 

Jesus Sirach 24:3-22 (Einheitsübersetzung):

3. »Ich bin das Atemholen des Höchsten, der Geist, der alles belebt.
4. Und wie ein Strom hat er mich umgeben, das ist der Schlauch 
seiner Kraft, das sind die Ströme des Gesetzes.
5. Und wie ein Kanal führte er mich in den Garten seines Gottes
und seines Schöpfers, in den Augenblick der Erbauung.
6. So ließ ich Wurzeln schlagen in einem geehrten Volk, im Anteil
des Herrn, der für ihn bereitet ist.
7. Darum will ich in Sion Wurzeln schlagen, in einem mir lieben Volk. 8. In der Stadt des Herrn, der großen Königin, in Jerusalem. 9. Im Tempel heimisch, den er liebt. 10. Ich fand Wohnung im Himmel, der meine Heimat ist. 11. Die Zypresse brachte ich hervor in der Ebene, die Palme und
die Dattelpalme in großer Höhe.
12. Ich trieb den Wacholder hervor an den Strömen, den Lorbeer
und den Weinstock und die betörende Zimbel.
13. Ich verbreitete meinen Duft wie Zimt und Balsam,
wie die erste Blüte des Weinstocks.
14. Ich strömte Wohlgeruch aus wie Zimbel, Galbanum und Ochrus
und wie reines Weihrauch, wie der Rauch des Räucherwerks im Zelt.
15. Ich umhüllte wie ein Misthaufen Wüsten und wie Boden
voller Kehricht blieb ich.
16. Ich sprudelte wie ein Bach Wasser aus und floss durch das Gottesfeld. 17. Ich sprach: Ich will meine Fülle in die Flur ergießen und will
Wasser strömen lassen über das trockene Land.
18. Ich will auf das Land Gilead, das Heilung gibt, und auf das
Land Steba strömen lassen.
19. Wie der Euphrat und wie der Tigris im ersten Monat. 20. Ich will wie der Jordan und wie der Karmel sein. 21. Wie der Palmbaum will ich sein und wie die Zedern auf dem Libanon. 22. Ich will wie Balsam duften und wie die Rosmarinblüte in der Ebene....

 

Jesus Sirach: 
1. Alle Weisheit kommt vom Herrn, sie war von Ewigkeit bei ihm.
2. Sie ist vor aller Zeit geschaffen. Wer kann die Fülle ihrer Weisheit
ermessen?
3. So reich ist die Weisheit an Wissen und Einsicht,
dass sie alles weiß und in
jedem Augenblick erscheint. 4. Wer hat die Tiefe der Weisheit erkannt? Sie ist tiefer als das Meer, höher als der Himmel, weiter als die Erde.
Aus dem Mund des Allerhöchsten ging ich hervor,
eine Wolke, Lichtstrahl über
der Erde.

Apostelgeschichte 2,1-4 (Neues Testament): "Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle erfüllt von Heiligem Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab, auszusprechen."

 

 

Wenn man jetzt das Brausen...mit dem hebr. Ruach, ein Fenininum!....der Geistin...ergo Sophia übersetzt... dann kam die Weisheit über sie und sie konnten alle Sprachen der Welt,  mit allen Völkern sich verständigen!

 

Die Jünger wurden zu Aposteln, also ermächtigt in ein eigenes höheres Bewusstsein und zogen in die Welt, um miteinander, in allen Sprachen zu reden...

 

Sophia zeigt sich als die Vermittlerin, die Friedenskönigin unter allen Völkern, diejenige, die die Spaltung unter den Menschen aufheben kann!